Die Weihnachtskrippe

Auch Joseph zog von Galiläa, aus der Stadt Nazareth, hinauf nach Judäa in die Stadt Davids, die Bethlehem heißt, weil er aus dem Hause und Geschlechte Davids war, um sich eintragen zu lassen zusammen mit Maria, seiner Verlobten, die gesegneten Leibes war. Während sie dort waren, geschah es, dass sich die Tage erfüllten, da sie gebären sollte, und sie gebar ihren erstgeborenen Sohn, hüllte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil nicht Platz für sie war in der Herberge.

Evangelium nach Lukas 2, 4-7

Pfarrkirche Hl. Dreifaltigkeit - Hausmannstätten

Pfarrkirche Hl. Dreifaltigkeit – Hausmannstätten

Dieses Zitat aus der heiligen Schrift bildet allgemeinhin anerkannt, den Ursprung des schönen Brauches eine Weihnachtskrippe aufzustellen. Heute bezeichnen wir als Krippe meist die gesamte Weihnachtskrippe, wobei der Begriff „Krippe“ im lateinischen Bibeltext sich auf die „Futterkrippe“ bezog, in welche laut Evangelium Maria das Jesukind legte.

Als Begründer der Darstellung des Weihnachtsgeschehens gilt der heilige Franz von Assisi, welcher 1223 anstatt einer Predigt, das Weihnachtsgeschehen mit lebendigen Tieren und Menschen nachstellte. Andererseits berichtete bereits der in der Antike wirkende Kirchenschriftsteller Origenes im dritten Jahrhundert, dass die Geburtsstätte in Bethlehem viele Pilger anzog.

Wallfahrtskirche Maria Heimsuchung - Maria Lankowitz

Wallfahrtskirche Maria Heimsuchung – Maria Lankowitz

Die Jesuiten stellten 1562 in Prag eine Weihnachtsdarstellung auf, welche allgemein als erste Nennung einer Krippe im heutigen Sinne gilt. Danach wurde das Aufstellen von Krippen in Kirchen zur Weihnachtszeit üblich. Maria Theresia und Joseph II. sprachen ein Verbot für Weihnachtskrippen in öffentlichen Gebäuden aus, woraufhin der Brauch im privaten Bereich einkehrte, was auch nach Aufhebung des Verbots so blieb.

Bis zur Verbreitung des Christbaums im 19. Jahrhundert, bildete die Weihnachtskrippe den Mittelpunkt der katholischen Weihnachtsfeier, wobei sie auch heute noch ein wichtiger Bestandteil des privaten und kirchlichen Weihnachtsschmuckes ist.

Pfarrkirche Sankt Josef - Voitsberg

Pfarrkirche Sankt Josef – Voitsberg

Heutzutage wird die Krippe meist zum Weihnachtsfest aufgestellt, aber mancherorts bereits zum Beginn der Adventszeit, wobei sie dann am Weihnachtsabend durch hinzufügen des Christuskindes komplettiert wird. Vollendet wird die Krippendarstellung zum Fest „Erscheinung des Herrn“ am 6. Jänner durch hinzufügen der Weisen aus dem Morgenland, den heiligen drei Königen. So bleibt die Weihnachtskrippe bis zum Ende der Weihnachtszeit, dem Fest „Darstellung des Herrn“ am 2. Februar, auch Maria Lichtmess genannt, aufgestellt. Oft wird sie heutzutage aber auch schon am ersten Sonntag nach dem 6. Jänner wieder entfernt.
 
 
 
Zum Abschluss noch weitere Weihnachtskrippen in Kirchen.

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