Stift Sankt Lambrecht – Das Baujuwel im Walde

Allgemeines

Teil der Stiftsanlage
Teil der Stiftsanlage

Die Stiftsanlage St. Lambrecht des Ordens der Benediktiner beeindruckt durch ihre Größe. Man erwartet nicht, dass ein derart monumentales Bauwerk sich zwischen den bewaldeten Bergen im kärntnerisch-steirischen Grenzgebiet „versteckt“.

Das genaue Datum der Gründung ist leider unbekannt. Fest steht aber, dass bereits um 1060 in einer Urkunde eine „Kirche des heiligen Lambert im Walde“ erwähnt wird.
Gestiftet wurde die Anlage von der Familie der Eppensteiner, welche bereits bei der Gründung umfangreiche Güter dem Kloster zur Verfügung stellte. Legenden zufolge konnten Mönche von St. Lambert bis nach Graz wandern ohne die Besitztümer des Klosters zu verlassen.

Insgesamt präsentiert sich die Klosteranlage als eine Ansammlung wunderschöner Bauten aus verschiedenen Epochen, mit Teilen aus der Romanik bis zum Barock. So findet man zum Beispiel die in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts erbaute gotische Peterskirche, Wirtschaftsgebäude aus dem 17. Jahrhundert und Überreste des im Zuge der Josephinischen Reformen verfallenen Schlosses auf dem Areal des Stiftes.

Die Stiftskirche

Ein beeindruckender und stilvoller Bau ist die Stiftskirche des heiligen Lambert. Die heute gotische Hallenkirche mit einer Gesamtlänge von 78 Metern, wurde bereits 1160 eingeweiht. Damals natürlich noch vollständig im romanischen Stil erbaut.

Im 13. Jahrhundert brannte die Kirche ab und stürzte schließlich noch vor 1327 teilweise ein. Daraufhin erfolgte der Neubau im gotischen Stil, welcher beinahe 100 Jahre dauern sollte. Die Türme und Seitenmauern stammen heute noch von der romanischen Bauphase, da diese beim Neubau mit einbezogen wurden.

Stiftsanlage

Überreste des Schlosses
Überreste des Schlosses

Neben der Stiftskirche gibt es noch viel anderes zu sehen. Im Zuge einer Führung kann man den 1645 vollendeten Kaisersaal besichtigen und auch einen Blick in den Prälatensaal aus dem Jahre 1739 werfen.

Die gotische Peterskirche ist leider derzeit (August 2015) aufgrund von Renovierungsarbeiten nicht zugänglich, sollte aber in circa einem Jahr wieder zu besichtigen sein. Sie diente einst als Spitals- und Pfarrkirche, wurde um 1700 barockisiert und erst Ende des 19. Jahrhunderts wieder mit alten gotischen Einrichtungen versehen.

Der Stiftsgarten, mit seinem 1646 bis 1648 erbauten Pavillon, steht allen Besuchern jederzeit zur Verfügung. Seit ein paar Jahren erfolgt eine Umsetzung des ursprünglichen barocken Gartenkonzeptes.

Es ist wirklich zu empfehlen an einer der Führungen teilzunehmen, da einige Bereiche nur dabei zu besichtigen sind.

St. Lambrecht und Mariazell

Die Linde
Die Linde

Vielleicht wussten es einige von euch nicht, aber von Stift St. Lambrecht aus wurde im Jahre 1157 der Wallfahrtsort Mariazell gegründet.

Am Hügel wo sich die Überreste des Schlosses in St. Lambrecht befinden, steht vor dem Torhaus eine gewaltige alte Linde, welche heute unter Naturschutz steht. Laut einer alten Überlieferung wurde aus einem Stück Holz dieser Linde die Gnadenstatue von Mariazell geschnitzt und eben im Jahre 1157 auch dorthin gebracht.

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