Spätgotische Westemporen in Österreich

Spätgotische Westemporen in Österreich - TitelbildTitel: Spätgotische Westemporen in Österreich
Autor: Peter Thuswaldner
Verlag: Verlag Berger, Horn 2015
Kurzwertung: Empfehlenswert

Wenn man sich für Sakralbauten interessiert und diese regelmäßig besucht, fallen die ersten Blicke meist auf die Außenansicht, den Chor oder das Gewölbe. Beim Wort „Kirche“ ranken sich spontane Gedanken um Altäre, Kreuzwegbilder und bei manchen vielleicht sogar um die Orgel.

Wo wir dem grundlegenden Thema des Buches „Spätgotische Westemporen in Österreich“ schon einiges näher kommen. Denn der „weltlichen“ Seite sakraler Bauwerke ist dieses, schon fast als neues Standardwerk zu bezeichnende Buch, gewidmet.

Auf 1120 Seiten, welche mit fachlichen, sehr ausführlichen Texten und zahlreichen Abbildungen befüllt sind, erfährt der Leser alles was es zum Thema Westemporen, nach aktuellen Untersuchungen und Diskussionen, zu wissen gibt. Sollte dem Leser dies noch nicht reichen, gibt es umfangreiche Literaturverweise, welche einem ermöglichen noch mehr in die Tiefen der Thematik einzutauchen.

Die ersten Seiten versuchen die bestehenden Theorien und Erkenntnisse zum Ursprung der Westempore bzw. überhaupt der Westbauten darzulegen. Dieser Abschnitt bietet einen interessanten Einblick in die Geschichte des Sakralbaus.

Über eine ausführliche Dokumentation der verschiedensten Formen von spätgotischen Westemporen, die verwendeten Maßwerke und eine Behandlung der Besonderheiten im Kärntner Raum, gelangt man zu zwei ganz besonderen Emporen. Den während der Reformation (1517 bis 1648) entstandenen Westemporen in Eisenerz und Pöggstall.

Mein ganz persönliches Highlight ist der Hauptteil des Buches, der Katalog. Er umfasst 107 Bauwerke aus der Zeit zwischen 1400 und 1530. Für mich besonders interessant deshalb, weil der Katalog neben dem Hauptthema Westempore auch Allgemeines, Grundrisse und Baugeschichte des jeweiligen Bauwerks anführt.

Das liebevoll recherchierte und mit unzähligen Fotos und Abbildungen geschmückte Buch, ist qualitativ hochwertig verarbeitet. Alle die sich für Architektur und insbesondere Sakralbau interessieren, sollten sich dafür einen Platz im Bücherregal schaffen.

Für mich stellt es alleine aufgrund des Katalogs ein stets griffbereites Nachschlagewerk dar.

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