200. Sakralbau – 900 Jahre Stift Klosterneuburg

Babenberger Stammbaum

Babenberger Stammbaum

Bereits um 50 n. Chr. errichteten die Römer auf dem Hügelrücken ein zum Donaulimes gehörendes Militärlager, neben dem auch eine kleine Stadt entstand.

1108 wird erstmals eine Marienkirche, vermutlich der Vorgängerbau der heutigen Stiftskirche, urkundlich erwähnt und 1113 übersiedelte Markgraf Leopold III. nach Klosterneuburg und baute ein bestehendes hochmittelalterliches Kleinkastell zu seiner Residenz aus.

Am 12. Juni 1114 erfolgte die Grundsteinlegung zur Stiftskirche des von Markgraf Leopold III. gestifteten Kloster Neuburg, welches ursprünglich als Kanonikerstift gedacht war, aber 1133 ein Kloster der Augustiner-Chorherren wurde.

Den großen Rang des Stiftes als mittelalterliches Kulturzentrum beweist unter anderem der Emailaltar des Nikolaus von Verdun aus dem Jahre 1181. Über ihm ruhen heute in einer Schatulle die Gebeine von Leopold III., seit 1485 dem heiligen Leopold, Landespatron Österreichs.

Verduner Altar - Rückseite

Verduner Altar – Rückseite

Verduner Altar

Verduner Altar

Die Emailplatten des Verduner Altars waren ursprünglich als Verzierung an der Kanzel der Stiftskirche angebracht und konnten nur knapp bei einem verheerenden Brand 1330, welcher große Teile des Stiftes zerstörte, gerettet werden. Danach wurde der Altar in seiner heutigen Flügelform geschaffen und bestand aus der Vorderseite mit den Emailplatten und einer Rückseite mit vier Temperabildern.

Marmorsaal Kuppel

Marmorsaal Kuppel

Mitte des 17. Jahrhunderts begann eine Barockisierung des gesamten Stiftes. Am 15. November 1730 wurden Kaiser Karl VI. im Rahmen einer Hofwallfahrt Pläne für einen kompletten Neubau des Stiftes vorgelegt. Es sollte ein riesiger Gebäudekomplex nach dem Vorbild des spanischen El Escorial geschaffen werden. 1739 übernachtete der Kaiser das erste und einzige Mal in den kaiserlichen Appartments und nach seinem Tod 1740 ließ seine Tochter Maria Theresia die Bauarbeiten sofort einstellen. Nur ein Achtel des geplanten Bauwerks wurde errichtet und ein Teil stand als unfertige Bauruine.

Tafelzimmer

Tafelzimmer

Durch die Jahrhunderte lange Geschichte des Stiftes, gibt es heute für Besucher ein umfangreiches Angebot. Ob in der sakralen Tour, mit Einblicken in die religiöse Kultur- und Baugeschichte, oder der imperialen Tour, mit der Besichtigung der kaiserlichen Apartments, bietet Stift Klosterneuburg für jeden interessante und beeindruckende Erlebnisse und ist jederzeit einen Ausflug wert.

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